Konzept

für das

BuchbindeSystem

BBS

Version 2

2.01 Oktober 1999
2.02 September 2001


Inhalt:

Inhalt
Status
Datensatzkompatiblität
Datenbank
Elektronik
Elektrik
Software
Dokumentation
zentrale Steuerung


Status: zum Inhalt

Zur Zeit existiert das Buchbindesystem in der ersten Version. Es ist geprägt von folgenden Systemkomponenten:


  • alte Rechnerhardware (ab 386SX)


  • Betriebssystem Windows 3.1x (16bit) und MS-DOS


  • LTITEL Software und BUCHBIND.DLL kompatible Systeme

  • teilweise MS-DOS Software

  • Steuerungskomponenten ISA96


  • eigene, nicht weiter entwickelte Karten (MSK02, B131)


  • Datenformat LTK


  • BTRIEVE Datenbanken



  • Zur Zeit existieren für dieses System ca:

  • 1 Million Datensätze

  • 100 Kleingeräte

  • 11 größere Verarbeitungsmaschinen

  • 150 Beschäftigte



  • Es muß ein weicher und kompatibler Weg
    in eine neue Version geschaffen werden.


    Datensatzkompatiblität: zum Inhalt

    Das LTK Format wurde so angelegt, daß problemlos ältere Daten gelesen werden konnten, die Speicherung findet jedoch ausschließlich im jeweilig aktuellen Format statt. Ältere Systeme konnten damit die von ihnen benötigten Daten jedoch immer noch finden. Muß jedoch ein älteres System einen Datensatz schreiben, so geschieht dieses immer in diesem älteren Format, hierbei können Daten zum jeweils neueren Format verloren gehen.


    Das neue BBS-System benötigt zusätzliche Daten, die damit jedoch leider von älteren Erfassungssystemen (z.B. LaserVermessStation) beim Schreiben gelöscht werden. Zur Zeit 'nur-lesende Systeme' (z.B. Prägepresse) sind davon nicht betroffen.


    Aufgrund eines Programmfehlers aus dem Jahre 1989 (die damals 3-stellige Datensatzkennung 'LTK' wurde auf das eindeutigere 5-stellige 'LTITEL' geändert, wobei damit aber sowohl 3- als auch 5-stellige Kennungen erlaubt wurden), können mit der neuen Kennung '[LTK]' (ist also 5stellig und beinhaltet die alte Kennung 'LTK') alte Programme diese Datensätze fehlerfrei lesen.


    LTITEL Windowsprogramme können durch Einsatz einer neuen BUCHBIND.DLL die Datensätze (erkennbar durch die eckigen Klammern um das 'LTK') als sogenannte private INI-Files interpretieren, die die Möglichkeit erlauben, nur geänderte Werte zu schreiben und damit den ursprünglichen bzw. auch zusätzlichen Inhalt des LTK-Datensatzes zu erhalten.


    Alle schreibenden LTITEL Windows-Programme müssen also auf die neue Version von BUCHBIND.DLL (Datum ab August 2001, Dateigröße ca. 200KByte) upgedated werden, schreibende MS-DOS Programme sind nicht mehr erlaubt.



    Im Zusammenspiel mit BBS 2.x muß die neue
    BUCHBIND.DLL benutzt werden, die Datensatz-
    kompatibilität kann damit gewährleistet werden.


    Datenbank: zum Inhalt

    Die vorhandene BTRIEVE Datenbank kann mit Hilfe von Zusatzprogrammen von Pervasive nur mit deutlichen Einschränkungen benutzt werden:


  • zusätzliche Kosten

  • Win95 / 3 User ca 500,-- DM (zus. User ab 150,-- DM ab 100er Pack)
    Novell 3.x 10 User 3.500,-- DM

  • Die Datenbankgeschwindigkeit ist ca. um Faktor 20 langsamer, die

  • Datenbankgröße ca. um den Faktor 10 größer

  • Die vorhandenen Strukturen dürfen wg. der alten Programme nicht

  • geändert werden, neue Funktionalitäten sind damit so gut wie nicht
    integrierbar.

    Es muß ein neues Datenbankformat benutzt werden


    Es wurde mehrmals versucht, eine SQL Datenbankstruktur zu definieren, die sowohl die Verwaltungsinformationen als auch die Buchproduktionsdaten aufnimmt. Zu diesem Zweck ist DEMO Datenbanken und DEMO Programme geschrieben worden, um anhand realistischer Beispielsinformationen das Konzept zu testen.


    Die einzelnen Maschinen können peu-a-peu umgesetzt werden, da sie auch jetzt keinen Datenbankzugriff haben. Solange eine Maschine nicht umgesetzt ist, kommen aber auch keine Informationen über diese Maschine bzw. Bearbeitungsstation aus der SQL Datenbank, sprich' also keine integrierte Betriebsdatenerfassung.


    Es sind folgende Nachteile erkannt worden:

  • SQL Datenbanken sind deutlich langsamer und größer


  • alle Datenerfassungsstationen (Laservermeßstation, Graphiktablett) sind

  • gleichzeitig upzudaten, die alten Datenbanken müssen konvertiert werden.

  • Der einzuschlagende Weg ist nicht rückwärtskompatibel, wenn einmal der

  • neue Weg eingeschlagen wurde, gibt es keine Möglichkeit mehr, die alten
    Versionen zu benutzen.

    Die neue Basissoftware MOIRA bietet eine primitive Datenbank, bei der die Daten in einfachen Textdateien ohne jegliche Indizierung gehalten werden. Das Format ist dem gängigen CSV-Format angelehnt, damit können SQL Datenbanken, die dieses CSV/TEXT Format unterstützen, Daten mit Standard-SQL-Befehlen abfragen. Das Schreiben mit SQL ist aber nicht, bzw. nur unter Einschränkungen möglich.


    Diese primitive MOIRA Datenbank ist weder multiuser- noch multitasking-fähig. Die Daten werden beim Programmstart (oder auf Anforderung) gelesen, der komplette Datenzugriff findet im Hauptspeicher statt. Dadurch ist diese Datenbank noch schneller als BTRIEVE, allerdings können Daten nur an einer Station geändert werden und stehen den anderen Stationen erst nach dem nächsten Programmstart zur Verfügung.


    Eine Konvertierung der bisherigen BTRIEVE Datenbanken ist möglich.

    Da die BuchbindeSystem-Anwender mit diesem Verfahren leben können, habe ich aus Geschwindigkeits-, Übersichtlichkeits-, Stabilitäts- und Datengrößengründen dieser Lösung den Vorzug gegeben.


    Der Austausch der Produktionsdaten zwischen den einzelnen Verarbeitungsstationen während der Verarbeitung läuft wie gehabt über das AUFTRAG-Verzeichnis, und damit stehen jeder Station sofort die geänderten Werte zur Verfügung. Längerfristige Speicherungen und Abfragen erfolgen über die Datenbank, wobei hier immer nur eine Station das Schreibrecht hat.


    Es wird eine eigene Primitiv-Datenbank eingesetzt


    Elektronik: zum Inhalt

    Nach 15 Jahren eigener Elektronikentwicklung stellt man fest, daß längerfristig eine


    eigene Elektronikentwicklung sinnlos ist.


    Keine der eigenen Entwicklungen konnte über Jahre hinweg durchgehalten werden. Auch wenn zum Zeitpunkt der Entwicklung die realisierte Lösung sinnvoll, schnell und preiswert (für den Kunden) war, bekommt man ein Jahrzehnt danach deutliche Schwierigkeiten beim Support. Meistens war man seiner Zeit einfach nur voraus, 2-3 Jahre später gab es dieses Produkt marktfähig und meistens noch billiger.


    Externe Insellösungen, wie das PC104-System haben zwar noch den Vorteil, auch heute noch Ersatzteile und Verbesserungen zu bekommen, allerdings liegt der Aufwand hierfür deutlich über aktuellen marktüblichen Lösungen.


    Es wird marktübliche Elektronik verwendet


    Auch wenn "marktüblich" zeitbezogen ist, so existieren später immer noch Alternativangebote und Weiterentwicklungen. Die Anpassung an diese Produkte muß die Software erledigen.


    Die Schnittstelle zur Elektronik
    ist Aufgabe der Software


    Elektrik: zum Inhalt

    An, den aktuellen Vorschriften entsprechender, Elektrik führt kein Weg vorbei. Hier sind die Anpassungsaufwendungen auch nicht so hoch. Trotzdem muß die Elektrik, im Zusammenspiel mit der Elektronik, ein gewisses Maß an Intellegenz bieten, damit die benötigten Funktionen ausgeführt werden können.


    Es ist also angebracht, daß gängige Buslösungen mit integrierter Hardware verwendet werden. Hier existieren z.Zt. mehrere renomierte Hersteller (Phönix, Beckhof, Siemens, Wago). Aus persönlichen Präferenzen heraus favorisiere ich


    Elektrik / Elektronik wird auf den busfähigen Bauteilen
    des Wago I/O-Systems aufgebaut


    Hauptschalter, Taster, Lampen, Leistungsteile, Stromversorgungen werden mit marktüblichen Techniken abgedeckt.



    Software: zum Inhalt

    Aus dem Vorhergesagten ergibt sich, daß die Software folgende Anforderungen zu Erfüllen hat:


  • Implementation des verfahrenstechnischen Knowhows

  • Schnittstelle zur verwendeten Elektronik / Elektrik

  • Kompatiblität zu vorhandenen Systemen


  • Damit steht fest, daß aus Wartungs-, Erweiterungs- und Implementationsgründen

    die Software komplett Entwicklungseigentum sein muß

    Die Auslagerung von Software an externe Anbieter ist mittel-, als auch länger- fristig nicht möglich, man muß Herr seines eigenen Wissens bleiben.


    Die Festlegung auf ein bestimmtes Betriebssystem ist damit ebenfalls nicht möglich, die Software muß betriebssystemunabhängig konzipiert werden.



    Dokumentation: zum Inhalt

    Aus den schlechten Erfahrungen der Vergangenheit heraus und der Tatsache, daß die Entwicklungen recht flexibel gehandhabt werden mußten, ist eine leicht aktualisierbare Dokumentation der einzelnen Komponenten an verschiedenen Orten notwendig.


    Hieraus ergibt sich nach dem aktuellen Stand der Technik:

    Dokumentation muß elektronisch und netzbasierend sein


    Im E-Bereich zeichnet sich hierbei eine Lösung ab, im M-Bereich muß noch eine Lösung gesucht werden.



    zentrale Steuerung: zum Inhalt

    Da bei allen, auch den Kleinstgeräten, Einstellungen vorgenommen werden müßen und viele Geräte auch datensatzabhängig sind, bietet sich auch Kostengründen die Steuerung über eine "Zentrale" an. Berücksichtigt man noch automatische Betriebsdatenerfassung, Materialhandling und Verwaltungsbedingungen dabei,


    ist eine zentrale Steuerung unabdingbar.


    Diese Zentrale muß auf einem universellen Rechnenwerk mit einer allgemein bekannten Benutzeroberfläche basieren und den kostengünstigen Zugriff auf Maschinen, evtl. vorhandene andere Steuereinheiten und Fernwart- bzw. Dokumentationsmöglichkeiten bieten.


    Hier und heute heißt das also

  • PC

  • Betriebssystem Windows

  • Internet


  • Das ist eine Lösung, die es bereits zwischen 2.000,-- bis 3.000,-- DM bei verschiedenen Herstellern zu kaufen gibt, Sonderkomponenten dürfen nicht notwendig sein, darum muß einer Standardlösung (wie z.B. Ethernet TCP/IP) der Vorzug vor zusätzlich notwendigen Aufwendungen (wie z.B. Profibus) gegeben werden.


    Die Zukunft hat jedoch bereits angefangen, Schlagworte hierbei sind z.B. LINUX, .NET/C# und NetComputer. Es ist hier wiederum die Aufgabe der (eigenenen und hardware/betriebssystemunabhängigen) Software, langfristig eine kompatible Lösung zu gewährleisten.